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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 4

1911 - Breslau : Hirt
4 Vorbemerkungen. Die jetzt allseitig gewnschte eingehendere Bercksichtigung der Heimat lie es als geboten erscheinen, in diesen zwei Bnden einiger fr die Provinzen Schlesien und Posen wichtiger Ereignisse besonders zu ge-denken, z. B. der Piasten, der Entwicklung der schlesischen Städte, ins-besondere Breslaus, der Reformation und Gegenreformation, des Ein-greifens Karls Xil von Schweden, der Schlesischen und der Freiheits-kriege. Die immer strkere Bevorzugung knapper Lehrbcher, die auch seitens der Behrden Untersttzung findet, lt es wnschenswert erscheinen, aus-drcklich darauf hinzuweisen, da auf Karten und synchronistische Tafeln im V. Teile ungefhr 50, im Vi. Teile rund 40 Seiten entfallen. In beiden Bnden bleiben demgem nur etwa 190 Seiten Lernstoff brig. Indem ich meinen Dank wiederhole fr die dem Herrn Bearbeiter und mir durch die liebenswrdige Untersttzung der Herren vom Fach gewhrte Mglichkeit, nach Krften zu verbessern, bitte ich, uns auch ferner-hin solche wertvolle Beihilfe zu einer gewissenhaften weiteren Ausfeilung des Lehrbuches nicht vorzuenthalten. Breslau, im Herbst 1911. Ferdinand Hirt.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 151

1911 - Breslau : Hirt
85. 86. Die Hussitenkriege. Eroberungen der Trken in Europa. 151 kundige Johann Ziska (gest. 1424) verstand es, aus den bhmischen Bauern ein zweckmig bewaffnetes, trefflich diszipliniertes, von nationaler Leiden-schast erflltes Fuvolk zu schaffen. Hlzerne Keulen, Feuerhaken, mit eisernen Stacheln beschlagene Dreschflegel, gerade geschmiedete Sensen waren ihre Waffen, mit Ketten verbundene Wagen ihre beweglichen Burgen. In der Schlacht waren diese mit Hakenschtzen besetzt, am Abende wurden sie rings um das Lager zur Wagenburg zusammengeschoben. Beim An-griff sangen die Hussiten Psalmen in tschechischer Sprache. Bei jedem Zusammensto unterlagen die ritterlichen Heere (bei Dentsch-Brod, Aussig, Mies und Taus). Unter den Nachfolgern Ziskas, den beiden Prokop,^ beiden brachten die Hussiten durch ihre rauchenden Spaziergnge" unerhrte ro op' Leiden der die deutschen Nachbarlnder, während das groe, volkreiche Deutsche Reich ihnen machtlos gegenberstand. Das Konzil zu Basel (14311449) knpfte endlich mit den Hussiten Verhandlungen an und gestand ihnen in den Prager Kompaktsten den Kelch beim Abendmahle und den Gottesdienst in der Landessprache zu. Die gemigten Kalix-tiner nahmen die Kompaktsten an, die radikalen Taboriten verwarfen sie. Erst nach der Bruderschlacht bei Bhmisch-Brod (1434), in der die Kalixtiner der die Taboriten siegten und beide Prokop sielen, wurde ~10 Siegmnnd als König von Bhmen anerkannt. Aber das Ansehen des Knigtums war tief gesunken und das deutsche Wesen in den bhmischen Stdten fast vernichtet, ohne da es zur Grndung eines tschechischen Nationalstaates gekommen wre. 86. Eroberungen der Trken in Europa. Die Trken, ein Turau bewohnender, mohammedanisch gewordener Die Trken Stamm, erscheinen frh als eine Leibwache am Hofe der Kalifen in Bagdad. m ',ten' Die Seldschuken, einer ihrer Stmme, der eine selbstndige Militrmacht gegrndet hatte, unterwarfen sich den grten Teil des Kalifenlandes. Vom Dschingis-Khan bedrngt, wanderte im Anfang des 13. Jahrhunderts ein anderer Stamm, der sich nach Osman, seinem erfolgreichen Fhrer, Osmanen nannte, nach Kleinasien, wo ihr Fhrer den Titel Sultan annahm. Auf Kosten der Palologen breiteten sie sich aus; Osmans Sohn eroberte Brussa, wo er die Hohe Pforte" erbaute, und allmhlich ganz Kleinasien. Er schuf auch in den Janitscharen und Spahis den Kern der osmanischen Eroberungsheere. Schon in der Mitte des 14. Jahrhunderts berschritten die Trken, durch Thronstreitigkeiten im griechischen Reiche herbeigelockt, den Hellespont und setzten sich in Gallipoli fest (1356). Bald darauf wurde Adrianopel ihre Residenz, während sich Konstantinopel dank seiner sicheren Lage uitd. seiner starken Befestigung damals noch behauptete. Im Laufe eines halben Jahrhunderts war die Balkanhalbinsel in ihrem Besitz. Nach der schweren Niederlage Siegmunds bei Nikopoli an der Donau (1396) drangen einzelne Streifscharen sogar bis zur Steiermark vor. Aber in Timnr (Timnrlenk, der lahme Timnr"), dem Tatarenfrsten, Timur. der von Samarkand aus seine Herrschaft der Vorderasien ausdehnte, erstand ihnen ein furchtbarer Gegner, der sie von Europa abzog. Bei

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1911 - Breslau : Hirt
104. 105. Die Frstenverschwrung unter Moritz von Sachsen. 189 lation (vgl. 97) fremdes Kriegsvolk aus Italien und den Niederlanden an sich. Sebastian Schrtlin, der Anfhrer der sddeutschen Bundes-truppeu, riet, die Ehrenberger Klause zu besetzen, um den Sldnern den Eintritt ins Reich zu verwehren; aber sein Rat wurde nicht befolgt. An der Spitze eines starken Heeres rckte der Kaiser den verbndeten Prote-stanten an der Donau entgegen und verschanzte sich bei Ingolstadt. Doch kam es hier zu keiner Entscheidung; beide Teile verloren viele Truppen durch Krankheiten, und endlich wichen die Schmalkaldener nach Schwaben zurck. Whrend Johann Friedrich in Sddeutschland stand, fiel Moritz in Kursachsen ein und eroberte es bis auf Wittenberg. Auf die Nachricht hiervon kehrte der Kurfürst in sein Land zurck. Da auch Philipp Sd-Deutschland verlie, fiel der Bund auseinander. Die groen sddeutschen Reichsstdte erkauften durch schwere Geldbuen den Frieden vom Kaiser; auch die Fürsten von Wrttemberg und der Pfalz unterwarfen sich. Im Frhjahr 1547 vertrieb Johann Friedrich seinen Vetter Moritz ^Feidzug und eroberte sein Land zurck. Da aber wurde er bei Mhlberg (an 1547. der Elbe) von dem kaiserlichen Heere unerwartet angegriffen und besiegt; er selbst wurde verwundet und mute sich ergeben. Er wurde zum Tode verurteilt, rettete jedoch sein Leben durch Verzicht auf die Kurwrde und den Kurkreis (Wittenberg) und durch die Einwilligung in seine eigene ewige Gefangenschaft. Landgraf Philipp kam auf Einladung seines Schwiegersohnes Moritz nach Halle und unterwarf sich; er bat den Kaiser kniefllig um Verzeihung, wurde aber gleichfalls in Haft genommen. Der Kaiser hatte es der Uneinigkeit und Energielosigkeit der Schmalkaldener zu verdanken, da er einen vollstndigen Sieg der den Protestantismus erfochten hatte. Moritz erhielt den ausbedungenen Lohn fr feine Hilfe; dadurch ging die Kurwrde von den Ernestinern auf die Al&ertmer der. Die Ordnung der religisen Angelegenheiten aus eigener kaiserlicher ar5 Machtvollkommenheit auf dem Reichstage zu Augsburg lie den Evange- terim 154s. tischen nur wenig uerlichkeiten ihrer Lehre brig. Die Bestimmungen dieses Augsburger Interim" sollten zwar nur so lange in Deutschland gelten, bis das Konzil in Trient endgltige Beschlsse gefat htte, sie stieen aber berall auf geheimen oder offenen Widerstand. der die Stadt Magdeburg, die den vertriebenen evangelischen Predigern Schutz und Freiheit zu tatkrftiger literarischer Ttigkeit gewhrte, wurde die Acht verhngt. 105. Die Frstenverschwrung unter Moritz von Sachsen. Nach- ^er.^Voik dem die innere Zwietracht in Deutschland zum offenen Kriege gefhrt hatte und der Kaiser an die Spitze der einen Partei getreten war, bte er in weiten Kreisen der Nation den Rest seines Ansehens ein und wurde von ihnen als eine feindliche Macht betrachtet, gegen die man Verbndete im Auslnde suchen msse. Das Interim, das auch die Fürsten erbitterte, die nicht zum Schmalkaldischen Bunde gehrt hatten, vermochte er nicht durchzufhren und machte sich alle, auch die katholischen deutschen Fürsten, dadurch zu Feinden, da er ihre Macht herumzudrcken suchte. Infolge

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 191

1911 - Breslau : Hirt
105. 106. Der Augsburger Religiousfriede. Rckblick. 191 krperlicher Leiden wurde er immer eigenwilliger und herrischer. Mit seinem Bruder Ferdinand entzweite er sich der die Nachfolge im Reiche; berdies lockerte sich der Friede mit den Trken und mit Frankreich, der ihm seine Siege in Deutschland ermglicht hatte. Es war ein erster Mi-erfolg, da sich die Fürsten weigerten, seinen Sohn Philipp zu whlen. Allmhlich bildete sich in Norddeutschland eine Fr st env er-^Frsten-schwrung gegen ihn aus, au deren Spitze der bedeutendste der damaligen rung. Reichsfrsten, Moritz von Sachsen, trat. Beauftragt, an Magdeburg die Acht zu vollstrecken, entlie er das zu diesem Zwecke gesammelte Heer auch nach Eroberung der Stadt nicht. Um die Geldmittel fr den be-vorstehenden Feldzug zu erlangen, verbndete er sich mit Heinrich Ii., dem Nachfolger Franz' I., und berlie ihm Metz, Toul und Verdnn, die der franzsische König als Vikar des Reiches" verwalten sollte. Whrend dieser die Städte sofort, wenn auch nicht ohne Widerstand, besetzte, wandte sich Moritz im Frhjahr 1552 gegen den Kaiser und zwang ihn durch die rasche Erstrmung der Ehrenberger Klause zur Flucht von Innsbruck der den Brenner. Nun entschlo sich Karl zum Frieden. Durch den Passauer Vertrag, den Ferdinand in seinem Namen mit1552 den Fürsten vereinbarte, erhielt Landgraf Philipp seine Freiheit wieder *); 8119 das Interim wurde beseitigt und vorlufig ein Religionsfriede geschlossen. Trotz des Passauer Vertrages setzte Markgraf Albrecht (Alcibiades) von Brandenburg-Kulmbach den Krieg gegen die geistlichen Fürsten auf eigene Hand fort. Mit einer Anzahl norddeutscher Fürsten verbndet, zog Moritz gegen ihn zu Felde und schlug ihn 1553 bei Sievershausen (unweit Braunschweig), wurde jedoch tdlich verwundet und starb bald Qu|en darauf, erst 32 Jahre alt. Der Versuch des Kaisers, den Franzosen Metz wieder zu entreien, schlug fehl. 106. Der Augsburger Religionsfriede (1555). Rckblick. Auf dem Augsburger Reichstage zu Augsburg, den Ferdinand im Auftrage Karls abhielt, kam fnlfissl eine Vereinbarung der die kirchlichen Verhltnisse Deutschlands zustande. Es wurde den Reichsstnden (Landesherren und Freien Stdten) das ins refor-mandi zugestanden; die Augsburgischen Konfessionsverwandten", d. h. die Stnde, die die Confessio Augustana angenommen hatten, erhielten Gleich-berechtiguug mit den katholischen Stnden. Ferner erhielt der Landesherr das Recht, in seinem Lande die Reformation einzufhren (Cuius regio, eius religio). Wollten sich seine Untertanen der von ihm gewhlten Lehre nicht anschlieen, so stand ihnen das Recht der Auswanderung zu. Wollte dagegen der Inhaber eines geistlichen Gebietes (Bischof, Abt) zur neuen Lehre bertreten, so sollte ihm dies nur fr seine Person gestattet sein; dagegen durfte er seine Untertanen nicht dazu zwingen, sondern mute sein Amt niederlegen. der diese letzte Bestimmung, den Geistlichen Vorbehalt", wurde keine Einigung erzielt. *) Johann Friedrich war schon vorher aus der Gefangenschaft entlassen worden.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 216

1911 - Breslau : Hirt
216 Der Dreiigjhrige Krieg. 117. bedrohen. Aber die Pest, die unter seinen Soldaten ausbrach, lste sein Heer auf. Mausfeld selbst starb auf der Reise nach Venedig in Bosnien, indem er gewappnet und auf zwei Adjutanten gesttzt stehend den Tod erwartete. Kurz vorher war auch Christian von Braunschweig gestorben. und Lutter Nachdem inzwischen Tilly den König Christian bei Lutter am Baren-fcrge (im Braunschweigischen) besiegt hatte, trat Wallenstein mit seinem ' Plane hervor, dem Kaiser die Herrschaft der das Baltische Meer zu gewinnen und von hier aus die Verbindung mit der spanischen Macht zu suchen; er wurde vom Kaiser zum General der kaiserlichen Armada und des Baltischen und Ozeanischen Meeres" ernannt. Krieg an der Damit erreichte der Krieg die Ostseekste. Christian Iv., der von Oftieeffte. Uttb Wallenstein aus Holstein, Schleswig und Jtlaud vertrieben wurde, fand Schutz auf den dnischen Inseln. Die Herzge von Mecklenburg wurden abgesetzt, weil sie den König untersttzt hatten; ihr Land erhielt Wallenstein. * Dieser unterwarf hierauf auch den Herzog von Pommern und forderte die Hansestdte ans, ihm Schiffe zu stellen. Kampf um Durch das Erscheinen der kaiserlichen Macht an der Ostsee sah cnee; Gustav Adolf, der im Kriege mit den seit Jahren vom Kaiser unter-sttzten Polen stand, alle seine bisherigen Erfolge bedroht; Wallenstein sandte eben damals seinen Feinden ein Heer zu Hilfe. Der König konnte den kaiserlichen Plnen gegenber nicht gleichgltig bleiben; auch htte der Sieg der kaiserlichen Waffen den katholischen Mchten ein erdrckendes bergewicht im Norden gegeben. Unter diesen Umstnden gewann die Stralsund Belagerung Stralsunds (1628) weltgeschichtliche Bedeutung. Die Stadt 1628- war zum Sttzpunkt der kaiserlichen Flotte ausersehen worden; da sie steh weigerte, eine kaiserliche Besatzung aufzunehmen, belagerte sie Wallenstein, mute aber infolge des heldenhaften Widerstandes der Brger, die von den Schweden untersttzt wurden, schlielich ohne Erfolg abziehen. Es war dies der erste groe Mierfolg der kaiserlichen Waffen und wurde der Wendepunkt des ganzen Krieges. Friede Zu Christian Iv. erhielt, da man ihn auf den Inseln nicht angreifen fibec! 1629.bimte> den gnstigen Frieden von Lbeck (1629). Da jetzt kein prote-stantisches Heer mehr im Felde stand und somit der Kaiser im Bunde mit der Liga anscheinend einen vollstndigen Sieg erfochten hatte, wuten Restitution--ihn die Anhnger des alten Glanbens zu dem Restitutionsedikt zu ^kt. bestimmen (1629), das den Evangelischen die Rckgabe aller Stifter, Klster und Kirchengter anbefahl, die seit dem Passauer Vertrage skularisiert worden waren. Das Edikt wurde gegen den Rat Wallensteins erlassen, der voraussah, da die Protestanten in ihrem Widerstnde dadurch nur bestrkt werden wrben. Andrerseits beklagten sich die Kurfrsten der seine bergriffe und Anmaungen und sahen durch ein groes kaiserliches Heer ihre Machtstellung bedroht. Ferdinand mute nachgeben und ihn auf Wallensteins dem Knrfrstentage zu Regensburg abberufen (1630); sein Heer trat unter ''S"9 Tillys Oberbefehl.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 219

1911 - Breslau : Hirt
118. Der Schwedische Krieg. 219 vermittelte daher (1629) einen Waffenstillstand zwischen Schweden und Polen und verpflichtete sich dem Könige im Vertrage von Brwalde (in der Neu-marf) zur Zahlung von Snbsidien (1631). Auf diese Weise wurden der Kampf um die Vorherrschaft am Rhein und der Kampf um die Herrschaft auf der Ostsee gleichzeitig auf dem Boden des Deutschen Reiches ausgesochten. Das etwa 13000 Mann starke Heer Gustav Adolfs bestand fast nurdas ^ aus Schweden, die von Offizieren aus dem schwedischen Adel gefhrt m. l: 20 000000. Stockholm, 'nigsbg. Schweden im 17. Jahrhundert. wurden. Durch diese Zusammensetzung unterschied es sich von den aus aller Herren Lndern zusammengelaufenen Heeren ebensosehr wie durch seine von Gustav Adolf eingefhrte strenge Mannszucht, geschicktere Ein-teilung, verbesserte Bewaffnung und eine Kampfweife, die ihm einen hheren Grad von Beweglichkeit und damit eine berlegenheit der die

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 222

1911 - Breslau : Hirt
222 Der Dreiigjhrige Krieg._ 118. schdigung fr Mecklenburg versprechen. Wallenstein vertrieb die Sachsen aus Bhmen, wandte sich dann nach Franken und bezog ein verschanztes Lager bei der Alten Feste" unweit Nrnberg. Er ntigte dadurch den König, Bayern zu verlassen und eine Stellung ihm gegenber zu beziehen. Nachdem sie wochenlang einander gegenber gelegen hatten, versuchte der König, der sich aus Mangel an Lebensmitteln nicht mehr halten konnte, einen Sturm auf Wallensteins Lager. Seine Truppen erlitten schwere Verluste; zum erstenmal blieb er nicht Sieger, sondern mute abziehen und wandte sich wieder nach Bayern, in der Hoffnung, den Gegner hinter sich herzuziehen. Dieser aber folgte ihm nicht, sondern fiel in Kursachsen ein. Sogleich eilte der König seinem unzuverlssigen Bundesgenossen zu Ltzen Hilfe; bei Ltzen trafen die Heere am 6./16. November 1632 anfein-6/1i6632d' ander. Als nach mehrstndigem Ringen der linke Flgel der Schweden den wuchtigen Reiterangriffen Pappenheims zu erliegen drohte, eilte der König selbst an der Spitze eines Regiments an die gefhrdete Stelle, wurde aber hier im Kampfgewhl von den Seinen getrennt und fand, von mehreren feindlichen Kugeln durchbohrt, den Heldentod*), kurz vor ihm war Pappenheim gefallen. Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar, der sofort den Oberbefehl im schwedischen Heere bernahm, zwang Wallenstein, das Feld zu rumen; aber der Sieg der protestan-tischen Waffen war mit dem Tode des Schwedenknigs, der Hauptsule des Evangeliums", allzu teuer erkauft. Christine von Da Gustav Adolf nur eine unmndige Tochter Christine (1632 1654) hinterlie, teilten sich in die Leitung des Krieges der Ilmsichtige ' Reichskanzler Axel Oxenstierna, dem die diplomatischen Geschfte zu-fielen, und die Generale Horn und Bernhard von Weimar, he das Heer befehligten. Im Heilbronner Bndnis schloffen sich die evangelischen Stnde von Schwaben, Franken, Ober- und Niederrhein an Schweden au. Die Eroberung Regensbnrgs durch Bernhard von Weimar bildete den Hhepunkt ihrer Erfolge in Sddeutschland (1633). Sie gab den letzten Ansto zum Sturze Wallensteins. Seine Unttigkeit nach der Schlacht bei Ltzen hatte groe Unzufriedenheit am kaiserlichen Hofe erregt, die durch seinen Sieg der die Schweden und Sachsen (unter dem Steinau Reifen Thum) bei Steinau (an der Oder) und die Rckeroberung 1633' Schlesiens nicht beschwichtigt wurde**). Wallenstein knpfte damals mit den Gegnern des Kaifers Unterhandlungen an in der Absicht, m Deutsch-lant) den Frieden herbeizufhren. Er wollte den Protestanten die Auf- *) Im Augenblicke seines Todes war nur sein Edelknabe Lenbelfing bei ihm. der gleichfalls tdlich verwundet wurde. Der Vorwurf, da der Herzog Franz von Lauen-Lg! der vorher und nachher in kaiserlichen Diensten gestanden hat. den König meuch. lings erschossen habe, ist unbegrndet. i9r imh 1629 **) Die Greuel, welche die Kaiserlichen damals, tote schon 1626 1628und 1629 - in diesen beiden Jahren besonders die Lichtenstemer" unter dem Grafen Hanmba von Dohna in Schlesien verbten, blieben unvergessen und erleichterten 107 ^ahre spter Friedrich dem Groen die Besitzergreifung des Landes.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 224

1911 - Breslau : Hirt
224 Der Dreiigjhrige Krieg. 119. und dem Könige von Spanien den Krieg. Schon 1632 waren franzsische Truppen vorbergehend ins Elsa eingedrungen; seit 1633 hielten sie sich dort dauernd auf. Jetzt untersttzte Richelieu Bernhard von Weimar, der sich in den Habsburgischen Besitzungen im Elsa ein eigenes Frsten-tum zu grnden versuchte. Er besiegte den bayrischen General Johann von Werth bei Rheinfelden und eroberte nach lngerer Belagerung Breisach (1638). Als er ein halbes Jahr spter pltzlich starb, nahm Richelieu sein Heer in franzsische Dienste und erntete die Frchte der Siege Bernhards. Seitdem kmpften franzsische Heere unter den groen Feldherren Turenne und dem Prinzen Conde bis zum Ende des Krieges in West- und Sddeutschland. Siege der Die Schweden waren nach der Schlacht bei Nrdlingen bis nach ed)n,cben- Pommern zurckgedrngt worden. Da sie sich hier behaupteten, ver-dankten sie der Umsicht, Tatkraft und Khnheit ihres Fhrers Baner. Durch den Sieg bei Wittstock gebot er dem Vordringen der Kaiserlichen (unter Gallas) halt (1636). Zu noch grerer Bedeutung erhob sich der gichtbrchige, aber rasche Leonhard Dorstenson, dessen Feldzge den schwedischen Truppen von neuem hohen Ruhm gewannen. Er schlug die Kaiserlichen (Ottavio Piccolomini) zunchst bei Breitenfeld (1642); nach-dem er sodann Christian Iv., der sich den Feinden Schwedens zugesellt hatte, durch einen Feldzug nach Jtland zum Frieden gezwungen hatte, siegte er bei Jaukau iu Bhmeu und rckte bis dicht vor Wien (1645). Die letzten Die Franzosen waren von Johann von Werth mehrmals geschlagen mpfc- worden, aber schlielich bis Bayern vorgedrungen. Die furchtbare Ver-Wstung des Landes durch die Franzosen unter Turenne und durch die Schweden unter Wrangel zwang Maximilian, das Bndnis mit dem Kaiser aufzugeben; sie wiederholte sich, als er wieder an dem Kriege teilnahm. Im Jahre 1648 war Wrangel bis zum Inn vorgedrungen, und General Knigsmark hatte die Kleinseite von Prag genommen, als der Abschlu des Friedens gemeldet wurde. Leiden des Ungeheuer waren die Leiden, unter denen alle Teile des deutschen neges. feu^teit- Das flache Land war fast vollstndig verwstet. Die Bauern, ihrer Habe beraubt, hatten sich zerstreut; die jungen und krftigen Leute hatten Kriegsdienste genommen; wer es irgend vermochte, schlo sich dem wsten, marodierenden Tro der Heere an. Die Kriegs-zncht war verfallen; Plnderungen, Grausamkeiten, Erpressungen gegen die Bewohner waren die Regel. Die Städte hatten zwar im allgemeinen weniger unter Plnderungen zu leiden, gingen aber auch zurck, weil fast aller Handel lahmgelegt war. Durch die Seuchen, welche die Heere mit sich schleppten, wurde die Bevlkerung berall furchtbar verringert*). Das *) Von schleichen Stdten waren z. B. Freiburg, Strehlen und Nimptsch fast gnzlich entvlkert; Ober-Schmiedeberg starb bis auf 3, Friedland bis auf 5 Personen aus. In Neie wird die Zahl der Toten auf 6000, in Schweidnitz auf 16000 angegeben. Manche Drfer waren vllig ausgestorben. Vgl. Morgenbessers Geschichte von Schlesien, Seite 200.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 225

1911 - Breslau : Hirt
120. Der Westflische Friede. 225 Geld wurde verschlechtert; Edelmetall verschwand beinahe aus dem Ver-kehr. Schon Kaiser Ferdinand Iii., der 1637 seinem Vater Ferdinand Ii. gefolgt war, hatte auf den Frieden hingearbeitet; 1641 traten endlich die Gesandten der verschiedenen Staaten zu Unterhandlungen zusammen, doch erst nach sieben Jahren gelangte man zu einer Einigung. 120. Der Westflische Friede. Am 24. Oktober 1648 wurden die Friedenstraktate zu Mnster von den kaiserlichen und den franzsischen und in Osnabrck zwischen den kaiserlichen, den reichsstndischen und den schwedischen Gesandten abgeschlossen. Schweden erhielt Vorpommern mit den Odermndungen und Rgen, Vernde-Wismar und die Stifter Bremen und Verden nebst einer Geldentschdigung; sstanbs. fr diese Gebiete hatte es fortan Sitz und Stimme im deutschen Reichs-tage. Frankreichs Oberherrschaft der die Bistmer und Städte Metz, Toul und Verduu (vgl. 105) wurde anerkannt; dazu erhielt es die Stadt Breisach, die Landgrafschaft Ober- und Unterelsa, den Sundgau und die Laudvogtei der zehn vereinigten Reichsstdte im Elsa. Zugleich bernahm es die Garantie fr die Ausfhrung der Friedensbestimmungen. Brandenburg mute sich mit Hinterpommern begngen; fr den Ver-zieht auf Vorpommern wurde es durch die Stifter Magdeburg, Minden, Halberstadt und Kammin entschdigt. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwrde ( 116), während die Rheinpfalz mit einer neu-geschaffenen achten Kurwrde an den Sohn Friedrichs V. fiel. Die Unabhngigkeit der Niederlande (vgl. 110) und der Schweiz ( 93) wurde anerkannt. Wofern nicht besondere Regelungen im Frieden vorgenommen wurden, innere trat eine Wiederherstellung des Znstandes von 1618 ein. Von der all-a^gen. gemeinen Amnestie, die erlassen wurde, nahm jedoch der Kaiser seine Erb- ^tten. lande aus. Die volle Landeshoheit (Souvernitt) der Landesfrsten wurde anerkannt, ihnen auch das Recht zugestanden, zu ihrer Sicherheit Bndnisse untereinander und mit auswrtigen Mchten zu schlieen, aus-genommen gegen Kaiser und Reich. Die Notwendigkeit einer neuen Verfassung wurde anerkannt und die Beratung darber in Aussicht genommen. Der Augsburger Religionsfriede wurde besttigt und auch auf die R e-Kirchlich formierten ausgedehnt. Das Restitutionsedikt wurde aufgehoben und das 3fr9en-Jahr 1624 als Normaljahr festgesetzt, d. h. der katholische und der evange-lische Besitz wurde so wiederhergestellt, wie er am 1. Januar 1624 gewesen tror. Auch von dieser Bestimmung nahm der Kaiser seine Erblande aus. Fr Schlesien wie fr die brigen kaiserlichen Erblnder kam diese Schlesien. Klausel der Vernichtung des Protestantismus gleich, da der Kaiser nach dem ius reformandi verlangen durfte, da sich das Bekenntnis der Untertanen dem des Landesherrn anpasse. Nur den Herzgen von Liegnitz, Brieg, Wohlan, Mnsterberg und ls sowie der Stadt Breslau sollte die Aus-bung des evangelischen Bekenntnisses auch in Zukunft gestattet sein. Fr Pfeifer, Geschichte. V. C. -jk

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 207

1911 - Breslau : Hirt
114. Der Norden und Osten Europas. 207 $ 114. Der Norden und Osten Europas. Die Herrschaft auf der Polen Ostfee, die frher der Deutsche Orden ausgebt hatte, war seit der Schlacht bei Tannenberg (vgl. 84) auf Polen bergegangen. Dem Bei-fpiele Albrechts von Hohenzollern, der Preußen in ein weltliches Herzog-tum umgewandelt hatte, folgte Gotthard von Ketteler, der Hoch-meister des Schwertbrderordens, indem er sich unter Polens Oberhoheit zum Herzog von Kurland machte (1561); Livland fiel unmittelbar an die Krone. Polen hatte damals seine glnzendste Zeit; es beherrschte den Ostrand des Baltischen Meeres1 und reichte zugleich bis zur Kste des Schwarzen Meeres. Die Hansa wurde von Dnemark verdrngt. Zwar bestand fr sie in Dnemark, der von der Knigin Margarete von Dnemark 1397 zu Kalmar begrndeten Union der drei Knigreiche Schweden, Dnemark und Norwegen noch Union zu keine Gefahr; aber im 15. Jahrhundert wurde ihr Bund durch die Handels-^mar 1397 feindfchaft zwischen flandrischen, rheinischen und preuischen Stdten einer-seits, Lbeck und dem wendischen Quartier andrerseits gelockert und lste sich allmhlich auf. Die Könige von Dnemark aber erhielten Holstein (vgl. 92) und wurden dadurch Glieder des niederschsischen Kreises, dehnten also ihre Macht bis in die nchste Nhe Lbecks aus. Dagegen hatten sie Schwierigkeiten, die Union in Schweden zu be-Schweden, haupten. Erst nach langen Kmpfen wurde Christian Ii. (15131523) daselbst anerkannt. Um seine Herrschaft zu befestigen, lie er den jungen Gustav Wasa, der ans einem alten schwedischen Geschlechte stammte, auf-Gustav heben und als Geisel nach Kopenhagen bringen; viele schwedische Edellente und 2ba?a-Mnner des Volkes wurden auf Befehl des Knigs in Stockholm hinge- Stockholmer richtet (1520). In demselben Jahre kehrte Gustav Wasa, der inzwischen aus sj^b0b seiner Hast entkommen war, mit Hilfe der Lbecker nach Schweden zurck. Den Schergen des Knigs, die ihn im ganzen Lande verfolgten, entging er und fand endlich Schutz und Untersttzung bei den Bauern Dale-karliens. Nachdem er mit der notdrftig bewaffneten Truppe, die er aus ihnen bildete, mehrere Erfolge gegen die kriegsgebten Soldaten Christians erfochten hatte, wandte sich ihm das ganze schwedische Volk zu; der Reichstag whlte ihn zum Könige (1523). Gleich darauf eroberte er nach zweijhriger Belagerung mit Hilfe einer von Lbeck und Dauzig gestellten Kriegsflotte Stockholm. Hiermit endete die Dnenherrschaft in Schweden; zugleich wurde Christian auch aus seinem eigenen Lande vertrieben. Gustav (I.) Wasa fhrte in Schweden die Reformation ein; seine Nachkommen haben bis 1654 daselbst regiert. Damals (1535) scheiterte der Versuch des Lbecker Brgermeisters Wunen-Jrgen Wnllenwever, das alte bergewicht der Hansa den mon- meer-archischen Gewalten Skandinaviens gegenber dadurch aufs neue zur Geltung zu bringen, da er einen dnischen Kronprtendenten untersttzte, um durch ihn groe Handelsvorrechte in Dnemark zu erhalten. Wullen-wever fiel in die Hnde seiner Feinde und wurde hingerichtet; Lbeck
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